Lyrics "Baby Take Me Home Tonight" "Show You the True Light
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The Devil's Blood - "The Thousandfold Epicentre"
(Ván Records/ Soulfood, erscheint am 11. November)
Tut mir ja leid, schon wieder mit einer Art Enthüllungsgeschichte rausrücken zu müssen, aber was soll human being machen? Was viele nicht wussten: Der vollkommen zu Recht allerorten geschätzte, geliebte und gefürchtete "Rock Hard"-Chef Götz Yard. führte ein Doppelleben. Noch vor Veröffentlichung der allerersten Single "The Graveyard Shuffle" war er festes Bandmitglied des niederländischen Weltvernichtungskommandos The Devil's Blood.
Er erwarb amtliche Kontaktlinsen (weil: Brillenträger mit Schweineblut im Gesicht? Gar nicht geil!), "Magick, Bd.1" von Aleister Crowley und hievte unbemerkt eine 48-minütige Coverversion von Rainbows "Stargazer" in die Setlist. Schon bald beklagte sich die Band: G. sei "zu gut drauf", kommuniziere gar mit dem Publikum. Sogar das böse Wort "Philanthrop" soll gefallen sein! Als man in einer schäbigen Absteige in Groningen (13 Euro pro Nacht, Hirschkäfer complimentary) schließlich eine abgenutzte Bibel in Yard.'s Nachttischschublade fand, schlug es dreizehn: Homo komplimentierte den Ruhrpott-Entrepreneur hinaus und machte ihn zum road manager.
Bald folgte der nächste Skandal: Statt vierzig Liter Schweineblut für ein Band-Ritual in Haarlemmermeer zu besorgen, kaufte Götz aus Versehen vierzig Pfund Hackfleisch ein, ließ, als er seinen faux pas bemerkte, auf der Stelle ein Frettchen notschlachten und überwarf sich mit dem örtlichen Metzgermeister (mad butcher!), der sich nicht entblödet hatte, zu behaupten, die Sabbath-Alben mit Ozzy Osbourne seien viel monumentaler als die mit Ronnie James Dio gewesen!
Für dice reumütige Painkügel ging es nun zurück ins Dortmunder Büro. Kurz vorher zwang ihn TDB-Capo Selim Lemouchi noch, eine Erklärung (mit Schweineblut!) zu unterschreiben: "Ich, Götz G., verpflichte mich von nun an zeitlebens, die Herrlichkeit, Glaubwürdigkeit, Unabhängigkeit und trueness von The Devil'southward Claret immer und jederzeit zu preisen. Ich erkenne Selim Lemouchi, im Folgenden Due south.L. genannt, als Herrscher über Leben, Tod und Gezeiten an. Zudem verspreche ich, The Beatles als verachtenswertes Gewürm zu bezeichnen, dem mit 'Ob-La-Di, Ob-La-Da' nur ein einziger guter Song gelungen ist. Sollte ich gegen o.1000. Bewährungsauflagen verstoßen, ziehe ich mich freiwillig und für 666 Jahre in eine Strafkolonie zurück, in der 24 Stunden am Tag "Open up Up And Say...Ahh!" von Poison läuft." Assklar? Assklar! Ach ja: "The Thousandfold Epicentre" ist selbstredend mal wieder nicht weniger als phantastisch. (Gesamtwertung: 9) Jan Wigger
Anspruch: Nur jenen Leuten gefallen zu wollen, dice es verdient haben. Allem Vernehmen nach möchten zwei, drei gutbürgerliche Rockzeitschriften (an denen zuletzt selbst Ghost, Claret Ceremony und Graveyard vorbeigerauscht sind) auch auf "The Thousandfold Epicentre" nicht reagieren. Abgefahren, wenn homo bedenkt, dass doch in jeder deutschen Redaktion glutvolle Anhänger von Wishbone Ash, Sparse Lizzy, 13th Flooring Elevators, The Shadows, Cream und Jefferson Airplane sitzen müssten. Der Stock im Arsch wird nie zum Rückgrat - und natürlich geht "The Thousandfold Epicentre" in dice Top Ten. (9,5)
Artwork: Präzise ausgezirkelte, kunstvoll verwobene und vielfarbige Buntstift-Chaos-Landschaften im Booklet; das kalte, klare, güldene TDB-Logo auf schwarzem Comprehend. Nüchtern, verführerisch, diabolisch. (8,v)
Aussehen: Antikosmische Satanisten halt: Alle Menschen außer The Devil's Blood selbst, Kühnemund, Roky Erickson und Ván-Records-Impressario Sven Dinninghoff müssen sterben. Ansonsten: Arschlecken! Having said that: Ohne Schweineblut wäre Sänger S.L. exakt der Isle of man gewesen, der den geheimnisvollen Beau in Pasolinis "Teorema" hätte spielen müssen. Und Schwester Farida? Tochter, Tante und Hure des Teufels. (nine,5)
Aussagen: "Dice weibliche sexuelle Energie ist reichlich in meiner Arbeit. In unserem Umgang mit Qliphoth müssen wir erst den Blutdurst und den Spermahunger der dunklen Mutter stillen! Hail Lilitu!" Ja, das war ein Interview-Zitat. (8,five) January Wigger
Loftier Spirits - "Another Night" (High Roller Records/ Soulfood, erscheint am 18. Nov)
Okay, diese Kritik erledige ich jetzt schnörkellos, kurz und knapp, too: passend zur besprochenen Musik.
Retro ist ja gerade der größte Trend im Metal und Hardrock - wenn wir mal davon ausgehen, dass Metal und Hardrock nicht schon per definitionem retro sind. Salon-Satanist Wigger, seines Zeichens Kassenwart bei der AG Teufelsanbetung Barmbek-Süd due east.V., chapeau sich oben bereits über die zurzeit regierenden Neo-Satanisten ausgelassen. Den sexy satanic seventies huldigen neben The Devil'south Blood noch andere, fast alle sind gut: Blood Ceremony, Jex Thoth, Witchcraft, Ghost, Graveyard und and then weiter.
Die frühen Achtziger werden bisher hingegen eher links liegen gelassen. Das ist unfair, denken wir nur an einflussreiche Werke wie "Silas" von 1980 oder "Jack Holborn" von 1981. Okay, and then gut wie "Timm Thaler" waren diese beiden ZDF-Weihnachtsserien sicher nicht, und der Junge, der sein Lachen an den Teufel verkaufte, lief halt mal schon 1979 in der Flimmerkiste, dolles Retro-Wort das.
Ich schweife ab.
Zurück zum Retro-Phänomen "frühe Achtziger": Portrait und In Solitude besuchen Volkshochschulkurse bei King Diamond, die sich auf ihren Platten ausgezahlt haben. Hell sind ein Sonderfall, weil schon damals großartig, aber leider verkannt - und erst 2011 zu später Album-Ehre gekommen. Sonst ist da nicht viel. Aber nun legen die High Spirits aus Chicago ein Debüt vor, das then knackig nach der New Moving ridge Of British Heavy Metallic (NWOBHM) klingt, dass mir meine schwarze Lederhose platzt - dice ich nicht besitze, sondern nur ausgeliehen und angezogen habe, damit ich diesen Satz schreiben kann.
Wo war ich? Ja. Die fünf spielen mit viel Liebe zum Detail komponierte, straighte Songs, die unterschwellig doch verspielt sind, die mit feinziselierten Gitarrenharmonien glänzen und einem groovigen Bass, der manchmal fast funky klingt ("Nights In Black"). Atze, watt willste mehr?
Achtung allerdings: We don't talk Maiden oder Diamond Head, sondern Praying Mantis oder zahmere Tygers Of Pan Tang, mit einem Schuss AOR. Manchmal musste ich gar an dice frühen Dokken denken, wohl wegen des Gesangs, leicht näselnd, glockenhell, fast flächendeckend mehrstimmig verstärkt. Wobei Dokken Amis sind und mit der NWOBHM cypher am Hut hatten.
Nix-am-Hut mit der NWOBHM hatte ja auch Horst Frank, der teuflische Businesswoman de Lefouet in "Thimm Thaler", dice Serie war von 1979, too bevor dice NWOBHM so richtig losrauschte. Aber hatten wir das nicht schon geklärt? Nun ja, im Change wird man vergesslich. Wie gut, dass Bands wie diese wirklich wichtige Erinnerungen zurückbringen. (Gesamtwertung: 8) Thorsten Dörting
Anspruch: Lieber Joey De Maio, liebe Lederschurzfans: This. Is. The. Real. True. Metal. (ix,5)
Artwork: Gugge mal, Dieter! Onkel Alwin aus Amerika, was ja eigentlich meiner Tante Gertrud ihr Schwippschwager ist, hat uns mal wieder 'ne Postkarte geschickt! Schikargo bei Nacht! Da glitzern die Hochhäuser then schick und Wasser ham die da auch, liegt das anne See? Hefte die mal gear up hier ab, neben die annere Karte, stimmt, da is ja auch Wasser drauf! (6)
Aussehen: Keine Ahnung. Diese zwei Worte klingen lustlos, vor allem im Rahmen dieser verlaberten Kolumne. Aber was soll homo zu so einem Gewese auch sagen: "Ähnlich wie bei Ghost oder Dr. Living Dead! geben auch High Spirits ihre wahren Identitäten nicht preis. Nur soviel ist aus dem Bandlager zu erfahren: 'Mein Name ist Chris, mit mir spielen Mike, Bob, Scott, und Ian bei High Spirits. Alle Musiker sind nebenbei auch noch in anderen Bands aktiv. Diese Informationen sind zu 100 Prozent korrekt und mehr muss human being eigentlich auch gar nicht über uns wissen." (2)
Aussage: Mach ma' noch 'due north Bier auf. (9) Thorsten Dörting
Im zweiten Teil: Megadeth, Whitesnake und Sólstafir
Megadeth - "TH1RT3EN"
(Roadrunner Records, bereits erschienen)
Lieber Dave Mustaine,
hier schreibt Dir Dein change Kumpel Ron McGovney aus frühen Metallica-Tagen! Erinnerst Du Dich? Damals, vor rund dreißig Jahren, als Deine zwei Pitbull-Welpen fast meinen 72er Pontiac LeMans zerkratzt haben, vor der Garage meiner Eltern, in der wir immer probten? Wir haben uns geprügelt - und dann lid Dich James aus der Band gefeuert!
Naja, ich wollte mich einfach mal bei Dir melden, und Dir sagen, dass ich nie aufgehört habe, Dich zu bewundern: Du bist und bleibst der große Nihilist des Metal, der Alles-Hasser, der der Zensur-Mafia um toupierte Politikergattinnen wie Tipper Gore genauso den Mittelfinger gezeigt lid wie dem Militärisch-industriellen-Komplex. Der politische Maverick, der mit heiligem Eifer dice Verfassung der USA hochhält, der das Wort "Liberty" krakeelt und gleichzeitig eine gigantische Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen will.
Ich verehre Dich dafür. Und für Deine grandiosen Arrangements; für die Trauerballade (R.I.P. Cliff) "In My Darkest Hour", für den Conflicting- und Staats-Paranoia-Klassiker "Hangar 18", für "Peace Sells", "Symphony Of Destruction", "Foreclosure Of A Dream". Ich liebe es, dass Du Dir jedes Mal den Mund zutackerst, bevor Du vor ein Mikro trittst, damit Du so gepresst vor Dich hinschnarren kannst, als würdest Du direkt aus Deinem Arsch singen. Und ich verbeuge mich vor Dir für Dein filigranes Maschinenpistolen-Riffing; James wird im direkten Vergleich immer wie ein tumbes Riesenbaby wirken.
Außerdem bist Du natürlich viel cooler als er und sein trommelndes Hot-Dog-Würstchen aus Dänemark - dice Deppen mit ihrem albernen Theateralbum. Oder als Tom, dieser Quartals-Pseudo-Fascho. Und von Scott wollen wir mal ganz schweigen, egal wie stark oder mies dice neue Anthrax ist. Wer heiratet denn biddeschön dice Tochter von Meat Loaf???
The Large Four des Thrash Metallic? Pah. Du bist The Big One.
Und natürlich The Big Arschloch.
Eigentlich schreibe ich Dir genau deswegen: Polier mir bitte die Fresse! So wie anno '82! Vielleicht hast Du ja davon gehört: Ich knechte als College-Lehrer in diesem Kaff in North Carolina, das Leben ist nett hier, beschaulich halt. Aber nun sind meine Kinder bald aus dem Haus, meine Olle und ich verfetten langsam - und ich fühle mich alt. Und da kam mir eben diese Idee: Hau mir aufs Maul, vielleicht fühle ich mich dann so jung wie früher.
Ich sage Dir jetzt einfach mal ein paar ehrliche Takte zu Deinem neuen Anthology. Ich weiß ja, wie eitel Du bist. Vielleicht bringt Dich meine Kritik dazu, mich anständig zu vermöbeln.
As well, aufgepasst: Es ist bloß "okay". Und das Songwriting manchmal öde.
Klar, kleine Speed-Schmuckstücke wie "Public Enemy No.1" oder "Wrecker" schraddeln hübsch vor sich hin. Auf "We the People" schwingst Du Deine beliebte Polit-Paranoiakeule, meinetwegen. Aber einiges klingt wie aus dem großen Megadeth-Modul-Baukasten für Do-it-yourself-Daves: Hier ein Gniedel-Solo, da ein Dazwischengezische, Break, Solo, Interruption, Solo, irgendwie so - und irgendwie egal.
Wo ist der große Wurf, wo das Killerriff? Und warum veröffentlichst Du Songs, dice seit Jahren bekannt sind, entweder von Videospielen ("Sudden Expiry") oder Sondereditionen ("Black Swan")? Hast Du die Kohle so nötig? Bist Du wieder auf Drogen? Spendest Du alles der Heilsarmee, seit Du zum Christentum gefunden hast? Oder hast Du aus Neid Metallicas superteuren Therapeuten engagiert, obwohl Du ihn Dir gar nicht leisten kannst?
So, jetzt komm vorbei, und schlag mich windelweich.
Bis bald,
Dein Ron
P.Due south. Du stinkst!
P.P.South. Du schuldest mir noch 73,65 Dollar, die ich Dir mal für Heroin geborgt habe. Die Quittung vom Dealer hab' ich extra aufbewahrt!
(Gesamtwertung: vii) Thorsten Dörting
Anspruch: Als Fritze Nietzsche des Metal in die Geschichte eingehen. (8,v)
Artwork: Megadeth-Maskottchen Vic Rattlehead schreitet ein Spalier von Kerzen ab, ist wohl seine eigene Beerdigung. Wenn dice so armselig ausfällt, schicke ich nur eine Beileidskarte und bleibe daheim. (5)
Aussehen: Nicole Kidman, bevor ihr Gesicht betonhafte Züge annahm, Amy Adams, Julianne Moore, Mustaine - Rothaarige sind einfach scharf. (nine)
Aussage: Du sollst keine Götter haben neben mir. (9,v) Thorsten Dörting
Whitesnake - "Box 'O' Snakes: The Sunburst Years 1978 - 1982"
(EMI, erscheint am 4. November)
Jahrelang, ja beinahe jahrzehntelang, lebte ich in dem Irrglauben, dass Bad English language die mit Abstand untalentiertesten Texter im Hardrock-Bereich seien. Bis mir das Booklet zur ohnehin ausreichend scheußlichen letzten Whitesnake-LP "Forevermore" in die Hände fiel.
Mein Lieblingspoem heißt "I Demand You (Smoothen A Calorie-free): "Hear me knocking on your door/ Can't help myself, I proceed coming back for more/ I'm begging you, allow me stay/ I want you then bad, babe, I can't keep away/ I'm on burn down, you lot got my honey/ Burning higher and higher/ And then, baby, baby, please…" Von David Coverdale (sixty) höchstselbst erdacht und morgens auf dem Klo ins iPhone getippt. Und dennoch handelt es sich auch hier um Kunst, schrieb doch Marco Magin im letzten "Breakout" über das aktuelle Subsignal-Album "Touchstones": "Sucht ihr das musikalische Äquivalent zu Legenden der schreibenden Zunft wie Homer, Johann Wolfgang von Goethe, William Shakespeare, Edgar Allan Poe, die Klassiker schufen, seid ihr bei Subsignal richtig." War Caio César Alves dos Santos also doch der brasilianische Leo Messi? Und Marko Rehmer unser Gerard Piqué?
Coverdale jedenfalls gehört zu den unsympathischsten Gesprächspartnern Großbritanniens, und je älter er wird, desto gottgleicher erscheint ihm im Rückblick sein eigenes Werk - sogar der Quark aus den letzten drei Jahren. Coverdale soll einen riesigen Schwanz sein Eigen nennen (and it won't suck itself!), er scheint stärker geliftet als Marty Funkhouser in "Curb Your Enthusiasm", er könnte seine eigene Latex-Puppe in "Spitting Prototype" spielen - und er singt live stets mit dem fünften bis siebten Rippenknorpel (deshalb dice ungewöhnliche Position des Mikroständers!), was maliziöse Journalisten zur Behauptung hinriss, Coverdale setze - wie dice Münchener Freiheit - auf Konzerten mindestens Halbplayback ein.
Wie dem auch sei: Die "Box 'O' Snakes"-Vinylbox sollte man schon deshalb haben, weil sie die in weiten Teilen wirklich wunderbare Frühphase der always-changing Ring umfasst: Statt instrumenteller Redundanz und gepresstem Opa-Gesang glaubt homo auf "Trouble", "Lovehunter" oder "Gear up An' Willing" noch Led Zeppelin (wie in "Magic Human" von Heart!), Bob Seger und (manchmal) Creedence Clearwater Revival zu hören. Dazu ein 90-seitiges Buch, insgesamt 11 Discs, Konzert- und Bonuskram und die ultrafrühe "Snakebite EP" auf weißem Vinyl. Wer mehr über dice Musik oder das Remastering-Verfahren erfahren volition, ist bei mir wie immer falsch. (Gesamtwertung: eight) Jan Wigger
Anspruch: Ging nach dem ziemlich geilen Stadionrock auf "1987" flöten. Mit Ausnahme der lyrics natürlich, dice sich bis heute konstant auf Rilke-Niveau bewegen: "Lord to a higher place, I'm a slave to dear/ And baby, you can practise no wrong/ I'll be your monkey human being, I'll be your domestic dog/ Howlin' for you all dark long/ Come on infant, have me dwelling tonight/ Come up on baby, make me experience alright/ Come on infant, accept me home with you tonight." (5,5)
Artwork: Extrem amtlich und stilvoll, wenn man a) das armselige Artwork jüngerer Whitesnake-Veröffentlichungen bedenkt und b) ein coffee table book auf dem Bett liegen haben will, in dem Coverdale erzählt, wie geil er selbst ist und wie geil dice Musiker waren, denen er, der Meister, die Gnade lid zuteil werden lassen, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. (8)
Aussehen: Keines mehr. David Coverdale hat sich nach dem ersten Hören von Edguys "Age Of The Joker" (und nach Ansicht des "Robin Hood"-Videos mit Bernhard Hoecker) in seinem Hotelzimmer in Singapur erhängt. (5)
Aussagen: "I stand guilty of a thousand crimes/ An' I suffer temptation still/ Bear witness me a human being who won't requite information technology to his woman/ An' I'll prove you somebody who will." Ohgottogottogottogott. (one,v) Jan Wigger
Sólstafir - "Svartir Sandar"
(Flavor Of Mist, bereits erschienen)
Ob ich mich fürchte? Jetzt, da ich hier liege, mit den Schläuchen, dice an meinem Körper hängen, mit der Maschine, die neben meinem Kopfkissen piepst? Meine Tochter, lass mich dir eine Geschichte erzählen, die ich bisher nur mit einem Menschen geteilt habe. Es ist Zeit.
Ich war Mitte 30, steckte in einer Lebenskrise - und hatte doch keine Ahnung vom Leben. Lust aufs Abhauen, die hatte ich aber. Also heuerte ich auf einem Frachter an. Ich sollte gegen Kost und Logis das Deck schrubben, mein wahrer Lohn aber war der Trip ins Nordmeer, der grönländische Hafen von Nuuk das Ziel. Die Tage auf Run across vergingen ohne Unterschied, die Matrosen und Kapitän Götz, ein kugelrunder Kerl aus dem Ruhrpott, kippten Schnaps in sich hinein oder droschen Skat. Es schien, als würden wir für immer von Nebelbänken umhüllt so durch dice Meere irren. Bis uns eines Nachts ein gellendes Kreischen hochschrecken ließ, als zerlege jemand die Karosserie eines Autos mit einem Sägemesser. Unser Schiff hatte einen Eisberg gerammt - es sank. Und ich sank mit ihm. Erst in das bitterkalte Wasser, dann ins Nichts.
Als ich erwachte, wusste ich nicht: Lebe ich? Bin ich tot? Ich spürte Sand zwischen den Fingern und sah auf meine Hände: Der Sand state of war schwarz. Ich spürte Current of air im Gesicht und sah hinauf zum Himmel: Der Himmel war eisgrau. Vier Männer blickten auf mich hinab. Ihre Gesichter, ihre Hände waren weiß wie neuer Schnee, fast meinte ich, durch ihre Haut hindurchschauen zu können, so fahl war sie. Allein ihre Augen strahlten hell, sie schienen die einzige Lichtquelle hier zu sein, als hätte die Sonne keinen anderen Weg gefunden, an diesen Ort zu gelangen, als durch das warmherzige Glühen ihrer Blicke.
Dice Männer sprachen kaum. Sie nannten sich Sólstafir, was, so verstand ich baldheaded, wohl Sonnenstrahlenbündel heißen sollte. Als wir auf eine Waldlichtung kamen, auf der für einen Moment die Sonne darum kämpfte, in dieses aschene, gleichwohl zauberhafte Reich eingelassen zu werden und ein paar Strahlen durch die Bäume zwang, sagten sie dieses Wort und deuteten mit ihren Fingern auf sich.
Was die vier mit mir taten? Sie führten mich über das karge, wüste Land mit seinen Moosen, Felsen, Flechten und Geysiren - und sie machten dabei Musik, nein: Sie malten mit Musik. Mal wüteten ihre Gitarren schroff und unerbittlich, mal weinten sie mit ruhigem Stolz, mal tanzten dice Töne in endlosen Schleifen. Selten nur hörte ich Gesang, und wenn, dann verstand ich ihn nicht; eine fremde Sprache, die Stimme keuchte, seufzte, schrie selten auch.
Sehr bald sah ich nur noch mit den Ohren. Sah, wie sich gigantische Geröllhalden über Jahrtausende durch die Ebenen des hiesigen Hochlands geschoben hatten. Sah, wie sich mächtige Vulkane in dice Höhe getürmt hatten, plötzlich Magma spuckten - und genauso schnell verstummten. Sah, wie der Ozean immer gleich an dice Küste schlug und das Land nach seinem Willen formte.
Ich weiß nicht, wie lange ich mit den Sólstafir das Land durchstreifte, die Zeit hier war seltsam zeitlos. Eines Abends jedenfalls legte ich mich schlafen - und als ich wieder dice Augen öffnete, beugte sich eine junge Frau in weißem Kittel über mich, du kennst sie: Die junge Ärztin wurde deine Mutter. Sie wischte mir zärtlich den Schweiß von der Stirn, dann erzählte sie mit sanfter Stimme, was sich ereignet hatte: Mein Schiff state of war direkt vor der Küste Islands zerschellt, ich, der einzige Überlebende, war von einem Fischerboot aufgelesen und direkt in dieses Spital in Reykjavík gebracht worden, wo ich seit Wochen im Koma lag, klinisch tot.
Hatte ich dice vier Sólstafir likewise nie getroffen? Waren sie nur dice Schöpfungen meiner Totenträume? Ich wollte das nicht glauben, immerhin konnte ich einige ihrer Worte erinnern, es waren, so meine ich, dice Titel ihrer Lieder. Deine Mutter one-half mir, sie zu übersetzen: "Svartir Sandar", schwarzer Sand. "Kukl", Zauberei. "Fjara", Ebbe. Die Worte, das war mir nun klar, waren isländisch - keine Zaubersprache. Hatte ich die Begriffe nur unterbewusst aufgeschnappt, als Pfleger und Ärzte an meinem Bett um mein Leben rangen?
Viele Jahre zweifelte ich, dann begriff ich: Ich musste in einem Zwischenreich gelandet sein, an einem Ort für Tote, die unsere Welt aber nicht endgültig verlassen wollten. Ihnen - nein, mir! - sollten die vier helfen mit ihren Liedern, mich hinübergeleiten in die Ewigkeit. Warum ich zurückkehrte ins Leben? Es muss die Hand deiner Mutter gewesen sein, sie state of war noch verführerischer als dice Musik der vier. Aber jetzt, da ich alt bin und sterben werde, ein zweites Mal, mit Kanülen in den Armen und dem Piepen der Herz-Maschine an meinem Ohr, und du, mein Kind, mich fragst, ob ich Malaise vor dem Tod habe, antworte ich: Nein. Was sollte Böses kommen? Außerdem: Ist es nicht viel furchtbarer, Tausenden Lesern diesen Kitsch als Rezension vorzusetzen?(Gesamtwertung: eight,5) Thorsten Dörting
Anspruch: Als Sonderservice die Rezension in Kurzform: Sólstafir stammen aus Isle, in ihrer Jugend waren sie Wikinger-Metaller, dice Themen der nordischen Mythologie zu Krach vertont haben. Spätestens seit dem Album "Köld" von 2009 ist das vorbei: Sie vermischen Black-, Postal service- und Doom-Metal-Elemente mit psychedelischen Einflüssen und erschaffen grandiose Klanglandschaften, ohne dabei je a) prätentiös, b) weltschmerzig oder c) sonst irgendwie peinlich zu sein. Ihre Musik ist wirklich und wahrhaftig für alle da, und die eight,5 Punkte in der Gesamtwertung gibt's nur deshalb, weil für das nächste Anthology Luft nach oben sein muss. Und ja, sie singen ausschließlich isländisch. (8,5)
Artwork: Ein Isländer (schwarz) auf Islandpony (schwarz) reitet durch das isländische Hochland (schwarz). Für Abwechslung sorgen der isländische Horizont (weiß) und irgendein nordischer Gott (War'southward Loki? Týr? Oder gar Ása-Þórr?), der Blut aus dem Himmel kippt. Rot! (8)
Aussehen: Einer breiten Cineasten-Öffentlichkeit bisher unbekannt sind die Pläne von Francesco Debilo Leone, der in die Fußstapfen seines legendären Vaters Sergio treten und als Filmregisseur ein eigenes Genre begründen will. Sein erster Gelato-Western erzählt dice Geschichte von vier verzweifelten Schafscherern aus dem isländischen Hochland, die im eisigen Winter des Jahres 1893 von Reykjavík gen Grönland aufbrechen, um ihr Glück als Lebertran-Schmuggler zu versuchen. Am Ende bringt der Pate eines mafiösen Inuit-Clans die vier um den Lohn ihrer Mühen. Finanzier der postmodernen Outlaw-Ballade (Arbeitstitel "The Bang-up Tran Robbery") ist die isländische Arion Depository financial institution, die zuvor unter dem Namen Kaupthing firmierte und chilly ihrer durchdachten Produktstrategie einen tadellosen Ruf genießt. Ein erstes Foto von den Dreharbeiten mit den vier Hauptdarstellern finden Sie hier. (8,5)
Aussage: Verglichen mit dem Residual der Isländer ist Björk eine phantasielose Spießerin. Einheimische wissen das - jetzt soll'due south alle Welt erfahren. (8,5) Thorsten Dörting
Alle bisherigen "Amtlich"-Kolumnen finden Sie hier. Wertung: Von "0" (absolutes Desaster) bis "10" (absoluter Klassiker)
Source: https://www.spiegel.de/kultur/musik/amtlich-die-wichtigsten-metal-alben-des-monats-a-795427.html
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